Garmin Speak bringt Alexa in Kombination mit einfacher Navigation ins Auto

Wer Alexa regelmäßig nutzt, freute sich vor Kurzem sicher über die Ansteuerung von unterwegs per Smartphone. Die Amazon Music-App ist aus meiner Sicht noch nicht der ideale Weg, da man hier Alexa aktiv auswählen muss und nicht jeder Amazon Music zwangsläufig nutzt. Aber es ist ein erster guter Schritt, doch auch unterwegs wäre die freihändige Nutzung von Alexa das Optimum. Auch im Auto dürften viele Nutzer Alexa vermissen. Mal eben was auf die Einkaufsliste setzen, einen Termin eintragen usw. Natürlich findet man etliche Anleitungen und Videos, wie man z. B. einen Amazon Echo Dot im Auto nutzen kann. Diese Option ist gar nicht so schwierig und für Bastler sicher interessant. Die meisten hätten so etwas natürlich lieber direkt in das verbaute Radio oder Navigationssystem im Auto integriert. Hier sind z. B. Seat und BMW die Vorreiter. Seat will noch in diesem Jahr die ersten Fahrzeuge entsprechend ausstatten und die Integration dann im Jahr 2018 ausweiten. Auch BMW plant die Integration von Alexa ab Mitte 2018. Wir haben einen recht neuen Peugeot mit umfangreichem Multimedia-System inkl. Navi, aber hier gibt es noch keine Infos.

Jetzt aber zum eigentlichen Thema. Der weltweit bekannte Hersteller Garmin bietet seit heute ein neues Gerät in Sachen Navigation und Alexa an. Garmin Speak bringt Alexa in jedes beliebige Fahrzeug und kann über die Sprachausgabe und ein kleines Display auch noch einfache Navigationsinformationen ausgeben und darstellen. Garmin Speak ist dabei sehr kompakt und wird wie andere Navis an der Windschutzscheibe befestigt. Die Internetverbindung erfolgt über ein verbundenes Smartphone, wo auch eine App für die Navigation installiert wird. Die Sound- bzw. Sprachausgabe kann per Bluetooth- oder Aux-Ausgang an das verbaute Autoradio gegeben werden. Wer das nicht kann oder möchte, kann die einfache Wiedergabe auch über den kleinen Lautsprecher in Garmin Speak laufen lassen.

Ansonsten kann man neben der Navigation vieles machen, was man auch mit einem Amazon Echo auch zuhause machen kann. Termine eintragen oder abfragen, die Einkaufsliste füllen, Fragen stellen, Musik abspielen lassen, das Licht oder die Heizung steuern und vieles mehr. Und das eben freihändig wie beim Amazon Echo, was auch die einzige sinnvolle Lösung im Auto ist. Die Navigationsanweisungen auf dem kleinen Display sind natürlich deutlich reduziert, was aber nicht immer schlecht sein muss. Wenn die Anweisungen präzise kommen und die richtige Spur frühzeitig angezeigt wird, reicht das für viele sicher vollkommen aus. Ich bin viele Jahre mit einem alten Navi unterwegs gewesen, welches auch nur Pfeile anzeigte und keine komplette Karte, das hat problemlos funktioniert solange das Kartenmaterial aktuell war.

Ist sowas wirklich interessant? Ja. Das Handy ist in den meisten Fällen keine Alternative, wenn es um Alexa geht. Bis auf Ausnahmen wie das HTC 11U kann man Alexa darüber nur per App und zusätzlichem Tastendruck aktivieren. Was vor allem im Auto für den Fahrer keine Lösung sein sollte. Die Navigation bräuchte ich persönlich gar nicht da im Auto schon ein Navi verbaut ist, so wird es einigen gehen. Aber alleine Alexa ist schon interessant. Störend ist wie beim Garmin Head-up-Display (HUD), was auch so ein recht innovativer Ansatz von Garmin aus der Vergangenheit war, leider wieder das Kabel. Gerade weil das Gerät wegen dem kleinen OLED-Display wieder in die Windschutzscheibe gehört und sich das Kabel so durchs halbe Auto zieht.

Ideal hätte ich einfach diesen Ansatz für den 12-Volt-Anschluss ohne Display (oder sehr einfachem Display) gefunden (ähnlich wie die alten FM-Transmitter oder der Soundracer V10). Einfach einstecken, dort mit Strom versorgt, einmal mit dem Radio und Smartphone koppeln und kabellos und glücklich mit Alexa on tour. Aber natürlich hätte ein Produkt ohne Navi schwer in die Produktpalette von Garmin gepasst. Aber vielleicht greift ein anderer die Idee mal ohne Display und kabellos auf. Wer natürlich kein Navi im Auto hat, sieht das ggf. wieder ganz anders.

Der Haken kommt zum Schluss. Bisher gibt es Garmin Speak nur in den USA zu kaufen. Offizielle Infos seitens Garmin für Deutschland gibt es noch nicht. Ich vermute aber ähnlich wie bei anderen Produkten einen späteren Start auch in Deutschland, sofern es im Ausland nicht total floppt. Der Preis von knapp 150 Dollar ist natürlich auch kein Schnäppchen, wenn der neuste Amazon Echo hierzulande gerade mal 99 € kostet. Aber gerade Smart Home-Fans haben meist sowieso schon viel investiert und wenn man dann die Heizung zuhause vom Auto aus ein-/ausschalten kann oder fragen kann, ob die Steckdose „Bügeleisen“ noch aktiv ist, dann gibt es da sicher potentielle Kunden. Als Freisprecheinrichtung eignet sich Garmin Speak leider auch nicht, da Alexa bisher nicht auf die Funktionen des Smartphones zugreifen kann.

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Author: Guido

Im Alter von 9 Jahren begann alles mit dem ZX-81 und TI-99/4A. 1981/82 ging es teilweise parallel weiter mit dem Commodore VC-20 und C64. Letzterer konnte mich für viele Jahre in seinen Bann ziehen. Danach ging der übliche Weg - mit kurzen Umwegen über Schneider CPC, Amiga - zum PC (286er mit 5 1/4 Zoll Festplatte). Auch die erste Konsole war 1978/79 die Philips G7000. Auch gesurft wurde schon vor dem heutigen Internet mit Akustikkoppler oder Modem. Seit dem interessiert mich alles was mit Computer, Internet, Software, Konsolen, Betriebssystemen, Smartphones, Tablets usw. zu tun hat.

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