Test: Jabra Freeway – Kfz-Freisprecheinrichtung

Tesbericht Jabra FreewayVor kurzem haben wir Euch das Headset Jabra Wave vorgestellt. Heute präsentieren wir Euch einen Test der Freisprecheinrichtung Jabra Freeway. Nach ausgiebiger Nutzung in den letzten Wochen möchten wir Euch jetzt das Ergebnis vorstellen. Bei dem Jabra Freeway handelt es sich um eine Freisprechanlage, die im Auto an der Sonnenblende befestigt wird,  das Pairing mit zwei Bluetooth-Geräten ermöglicht und noch weitere interessante Features umfasst.
Bevor wir zu unserer Einschätzung und Bewertung kommen, zunächst ein Blick auf die Herstellerangaben:

  • Satter und klarer Sound mit 3 Lautsprechern und virtuellem Surround-Sound
  • Anrufe durch Sprachsteuerung entgegennehmen – keine manuelle Bedienung erforderlich
  • Name des Anrufers wird angesagt
  • Akustische Bedienerführung informiert über Akkuladestand, Pairing-Anleitungen und Verbindungsstatus
  • Multiuse – gleichzeitige Verbindung mit zwei Bluetooth-Geräten möglich
  • A2DP-Streaming zur Musikwiedergabe, für Podcasts und Anleitungen von GPS-Applikationen
  • Bis zu 14 Stunden Gesprächszeit, bis zu 40 Tage Standby-Betrieb
  • Maße: L 99 mm x B 120 mm x H 19 mm
  • Gewicht: 115 g
  • Max. acht Geräte kann sich das Gerät merken, jeweils zwei aktivierbar

Wer auf noch mehr technische Details steht, der kann sich hier informieren.

Zubehör im Test - FreewayDer Lieferumfang beinhaltet neben dem Gerät selbst ein USB-Ladekabel und einen Adapter für den Zigarettenanzünder im Auto, so dass die Freisprecheinrichtung sowohl am PC via USB als auch im Auto geladen werden kann. Sollte man einen Adapter für die Steckdose besitzen, an den ein USB-Kabel angeschlossen werden kann, ist auch das Laden am normalen Stromnetz möglich. Ein solcher Adapter ist aber nicht im Lieferumfang dabei. Ein bißchen gewundert hat mich das schon, denn bei dem bereits getesteten Headset Jabra Wave ist nur ein Ladegerät für die Steckdose dabei, aber nichts fürs Auto. Das USB-Kabel ermöglicht durch die Anschließbarkeit an einen PC dann auch das Einspielen von Software-Updates (Firmware). Dies konnten wir leider nicht testen, da die Updates mit dem bereits bei uns installierten Windows 8 (noch) nicht laufen. Allerdings bestand auch keine Notwendigkeit für ein Update.
Aktuell kostet das Jabra Freeway bei amazon.de 75 €  (Stand 9/2012). Über diverse Preissuchmaschinen findet man noch günstigere Angebote unter 70 €, muss dabei aber anscheinend aufpassen, dass das Gerät dann unter Umständen keine deutsche, sondern eine englische Sprachsteuerung hat.

Test-Situation und Test-Umgebung

Getestet wurde das Jabra Freeway sowohl in einem geschlossenen Auto, als auch in einem Cabrio. Wie schon im Test zum Jabra Wave erwähnt, habe ich in der Regel zwei Handys bei mir, die beide gleichzeitig mit der Freisprecheinrichtung verbunden sein müssen. Zu diesen Gegebenheiten aber später mehr. Die offene Fahrt im Cabrio stellt natürlich besondere Anforderungen an das Gerät. Hierzu kann ich an dieser Stelle schon vorweg nehmen, dass das Headset Jabra Wave gegenüber dem Jabra Freeway klar die Nase vorn hat, wobei man halt berücksichtigen muss, dass das Headset für eben einen solchen Einsatz unter geräuschvollen Außenbedingungen geschaffen wurde. Das Jabra Freeway ist für den geschlossenen Fahrgastraum gedacht.

Äußeres Erscheinungsbild und Installation

Jabra weckt hohe Erwartungen, da das Unternehmen schon auf der Produktseite im Internet deutlich darauf hinweist, dass das Freeway 2011 den Red Dot Design Award gewonnen hat. Umso gespannter ist man natürlich, wenn man das Paket entgegennimmt und endlich öffnet. Gut, Design ist immer ein Stück weit Geschmackssache. Gerade bei so einem Gerät kommt es aber nicht nur auf hübsches Aussehen an, sondern auch auf möglichst funktionales Design.
Das Jabra Freeway ist matt schwarz. Die Vorderseite, die man dann unter der Sonnenblende hängend sieht, ist drei-geteilt. Zum Fahrer hin befindet sich ein etwas größeres Bedienelement für Sprachsteuerung, Gespräch Annehmen / Ablehnen und die Verbindung mit dem Radio. Dahinter ist in etwa gleicher Größe der Lautsprecher angebracht. Und wiederum dahinter, also in Richtung Windschutzscheibe ist noch mal ein kleinerer Bedienabschnitt zu finden für Lautstärkeregelung und Stummschalten. Rechts an der Seite des Geräts findet sich der Ein- und Ausschalter, sowie die Micro-USB-Anschluss zum Laden.

Auf der Rückseite befindet sich eine schwarze Metallklammer, mit der das Gerät an der Sonnenblende befestigt wird. Hier war ich zunächst skeptisch, ob das hält, insbesondere, wenn man die Sonnenblende auch mal benutzt und runterklappt. Hier war ich positiv überrascht. Auch wenn man die Blende umklappt, hält die Freisprecheinrichtung zuverlässig. Etwas nachteilig (und vielleicht nur ein ‚Mädchenproblem‘) ist, dass man leider den Kosmetikspiegel nicht mehr benutzen kann, da die Klammer ihn verdeckt. Befestigt haben wir das Gerät sowohl mal an einer großen, als auch an einer etwas kleineren Sonnenblende. In beiden Fällen hat es gut gehalten.
Insgesamt macht das Freeway einen kompakten und nicht zu großen Eindruck. Die leichte Verjüngung des Bedienpanels sorgt auch dafür, dass man nicht besorgt ist, mit dem Kopf gegen das Gerät zu stoßen, wenn es an der Sonnenblende angebracht ist.
Nun genug von den Äußerlichkeiten und weiter zu den inneren Werten.

Bedienung und Sprachqualität

Sonnenblende - FreisprecheinrichtungDas Wichtigste an einer Freisprechanlage sind natürlich Sprachqualität, einfache Bedienung und Verbindung zum Smartphone (bzw. den Smartphones), sowie Akkuleistung. Daher beleuchten wir die Punkte nachfolgend mal im Detail.
Starten wir mit der wichtigsten Funktion, der Sprachqualität. Wie oben schon erwähnt, haben wir das Gerät auch im offenen Cabrio getestet, werden diesen Aspekt aber nicht weiter beleuchten, da es für diesen Einsatzzweck wie gesagt speziellere Headsets gibt.
Mit der Sprachqualität sind wir sehr zufrieden. Sowohl wir haben unseren Gesprächspartner sehr gut verstanden, als auch umgekehrt. Der Lautsprecher ist sehr gut und die Lautstärke kann einfach über die beiden Tasten am hinteren Ende des Freeway reguliert werden. Man muss hier allerdings dazusagen, dass die Sprachqualität, insbesondere das Verstehen beim Gesprächspartner abnimmt, sobald die Fahrgeschwindigkeit steigt. In unserem Fall ließ die Verständlichkeit so ab 150 km/h nach, was aber auch von Auto zu Auto variieren kann.

Wer noch umfangreicheren Sound möchte und wem der interne Lautsprecher nicht genügt, der kann mit Hilfe der FM-Taste und Einstellen der richtigen Radio-Frequenz (die das Jabra Freeway einem ansagt) den Gesprächspartner über die Lautsprecher im Fahrzeug hören. Ob man dies wirklich haben muss, kann jeder für sich selbst entscheiden. Spannender ist diese Freeway-to-Radio-Funktion, wenn man Musik von seinem Smartphone via Bluetooth das Autoradio übertragen möchte, so dass jeder im Fahrzeug diese hören kann.
Da wir gerade Bluetooth schon angerissen haben, möchte ich weiter machen mit der Beurteilung des Pairings (Verbindung mit den mobilen Geräten). Das Gerät gibt kurze gesprochene Hinweise, wie man Freisprechanlage und Handy / Smartphone miteinander verbindet. Grundsätzlich funktioniert das wie immer bei Bluetooth-Verbindungen. In einzelnen Fällen klappte es auch erst im zweiten Anlauf, was aber auch bei anderen Geräten mit Bluetooth passiert.

Auto-Freisprecheinrichtung Jabra FreewayHat das Jabra Freeway das Handy erkannt, kommt der akustische Hinweis „VERBUNDEN“. Hat er sich mit 2 Geräten verbunden, wird darauf ebenfalls entsprechend hingewiesen durch „2 GERÄTE VERBUNDEN“. Diese akustischen Hinweise sind eine feine Sache, da man kurz informiert wird, das Telefon(e) und Freisprechanlage jetzt einsatzbereit sind. Da das Jabra Freeway eine Reichweite von 10m (Herstellerangabe) hat, wird die Verbindung häufig schon aufgebaut, wenn man noch dabei ist, z.B. seine Einkäufe im Kofferraum zu verstauen.

Überhaupt sind die akustischen Anweisungen eine feine Sache. Sehr gut gefällt uns auch akustische Hilfe. So kann man kurz die Taste VOICE betätigen und nach Aufforderung das Gerät fragen „Was kann ich sagen?“. Dann erhält man alle zu dem Zeitpunkt möglichen Sprachbefehle. So kann man durch den Sprachbefehl „AKKU“ erfahren, wie viel Gesprächszeit noch verbleibt. Hier sind wir übrigens von dem Jabra Freeway äußerst beeindruckt. Der Akku hält wie versprochen lange und auch häufiges Telefonieren führt nur allmählich zu einem sinkenden Akkustand. Ich telefoniere wirklich viel, musste das Gerät bisher aber nur 1x über Nacht laden.

Weitere Befehle sind z.B.

  • PAIRING MIT EINEM NEUEN GERÄT, dadurch wird das Menü geöffnet, um ein Bluetooth-Gerät hinzuzufügen
  • ANNEHMEN / IGNORIEREN, um ein Gespräch anzunehmen oder abzulehnen

Initiiert wird die Sprachsteuerung durch einen kurzen Druck auf die Taste VOICE. Das Jabra Freeway bestätigt dies durch SAGEN SIE EINEN BEFEHL und man kann loslegen. Das Annehmen eines Telefonats per Sprachbefehl hat leider nicht immer geklappt und zwar meist dann nicht, wenn der Klingelton des Handys so laut eingestellt war, dass er den Sprachbefehl überlagert hat. Dies ist aber kein Problem, da man ohne Hinzugucken, schnell an der Freisprecheinrichtung selbst auf die große Hörer-Taste drücken und das Gespräch damit annehmen kann.

Bei ankommenden Telefonaten informiert das Jabra Freeway per Ansage darüber, wer gerade anruft. Dies führt mitunter zu sehr lustigen Aussprachen, wenn die nette weibliche Stimme versucht, den Namen des Anrufers (sofern im Telefonbuch gespeichert), vorzulesen. Ist der Name des Kontakts nicht bekannt, liest die „junge Dame“ die Ziffern der eingehenden Telefonnummer vor.

Testbericht Jabra Freeway im AutoWill man einen Anruf per Sprachsteuerung tätigen, setzt dies voraus, dass das angeschlossene Smartphone über eine Sprachsteuerung verfügt. Das Jabra Freeway greift dann immer auf das Smartphone zu, das zuletzt aktiv war. Leider weiß man manchmal nicht mehr so genau, welches Smartphone zuletzt aktiv war. Zur Sicherheit nehme ich dann doch lieber das Mobiltelefon in die Hand und suche den Kontakt manuell heraus. Insofern wäre vom Hersteller eine Lösung wünschenswert, die hier noch ein wenig Abhilfe schafft, z.B. man zuerst Namen des Handy sagt, über das man telefonieren möchte.

Auf jeden Fall positiv hervorgehoben werden muss der Bewegungsmelder, den das Freeway hat. Ja, richtig: Bewegungsmelder. Man schaltet das Freeway beim Verlassen des Autos nämlich nicht richtig ab (was man durch den seitlichen Schalter durchaus tun könnte), sondern es schaltet sich quasi selbst ab, sobald sich die durch Bluetooth verbundenen Geräte aus dem Auto entfernen. Das ist eine sehr feine Sache. Man muss nicht dauern beim Ein- und Aussteigen die Verbindung ein- und ausschalten, sondern das passiert automatisch, setzt aber auch voraus, dass bei den Smartphones auch Bluetooth an ist.

Testbericht, Urteil, Note - Jabra Freewaykatzeausdemsack.de meint: Wir hatten das Jabra Freeway lange im Test und konnten keine gravierenden Mängel feststellen. Insbesondere meine anfängliche Skepsis zur Halteeinrichtung an der Sonnenblende bestätigte sich nicht. Das Gerät hinterlässt einen stabilen und qualitativ hochwertigen Eindruck. Die Sprachqualität des Jabra Freeway ist für ein Gerät dieser Bauart beeindruckend gut, lediglich bei steigender km/h-Zahl (bei meinem Auto so ab 150 km/h) ließ die Sprachqualität nach. Dies ist aber immer auch abhängig vom Auto und Geräuschkulisse im Fahrzeuginnenraum. Im Vergleich zu Freisprecheinrichtungen in mobilen Navigationsgeräten ist die Qualität des Jabra Freeway deutlich besser. Eine noch bessere Sprachqualität erzielt man eigentlich nur mit einem Headset, dann hat man aber auch die ganze Zeit den Stöpsel im Ohr.

Überzeugt hat uns die Akku-Leistung. Herausragend finde ich auch den „Bewegungsmelder“, so dass man schon beim Einsteigen (natürlich bei aktivem Bluetooth am Smartphone) automatisch mit der Freisprechanlage verbunden ist. Das ist wirklich Komfort und kann wohl nur von festinstallierten Freisprechanlagen getoppt werden.
Negativ fällt uns auch hier wieder die Sprachsteuerung auf, auch wenn sie im Vergleich zum Jabra Wave durch Befehl-Vorschläge schon verbessert ist. Aber das Annehmen von Anrufen und Anwählen von Kontakten ist noch verbesserungsbedürftig.
Nach Abwägen von pro und kontra kommen wir zu dem Ergebnis, auch dem Jabra Freeway hier unsere zweitbeste Bewertung „sehr gut“ zu geben.

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Author: Ina

Irgendwann stand der erste Computer Commodore PC-1 auf meinem Schreibtisch, doch es war sehr ernüchternd. Tastenbefehle und blinkende Punkte auf einem schwarzen Bildschirm begeisterten nicht gerade. Irgendwann wurden aus den Punkte aber bunte Bilder und aus den Tastenbefehlen eine Maus. Damit war es dann um mich geschehen. Bald wurde auch mal ein Rechner aufgeschraubt und das eine oder andere Teil ausgetauscht. Inzwischen hat sich die technische Begeisterung auf alles mögliche mit und ohne Stecker ausgeweitet. Das ganze hauptsächlich getrieben, das Beste für eine konkrete Nutzung aus einem Gerät herauszuholen; getreu dem Motto „das muss doch gehen“.

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2 Kommentare

  1. Zuerst wäre wichtig ob du eine deutsche Version hast. Es gibt z. B. bei Amazon auch Versionen mit englischer oder polnischer Sprachsteuerung. Spricht das Gerät Deutsch mit dir? Verbindung mit dem Smartphone was problemlos? Dann wäre es wichtig zu wissen, was du genau meinst und wie du vorgehst. Geht es um Sprachbefehle um Gespräche anzunehmen oder um Befehle wie „Pairing“, „Akku“ nach Druck auf „Voice“ usw.?

  2. Mein Freeway nimmt Sprachbefehle nicht an,trotz
    Updating auf 5.7.“Was tun?

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