Amazfit: Drei neue Smartwatches vorgestellt – GTR 3 Pro, GTR 3 und GTS 3 – verfügbar ab 25. Oktober

Gestern hat Amazfit drei neue Smartwatches vorgestellt. Wer möchte, kann sich die Präsentation auch noch mal in Videoform bei YouTube anschauen. Dort dreht sich ein großer Teil auch um das neue Logo von Amazfit. Für mich persönlich kein wirklicher Fortschritt. Das Chamäleon mit Farbverlauf hat aus meiner Sicht jetzt keinen wirklich hohen Wiedererkennungseffekt und ich fand das alte gelbe Logo schlicht und einfach besser. Da wusste man als Nutzer allein beim Symbol worum es geht. Aber aktuell gibt es anscheinend wieder einen Trend zu bunt und der Stellenwert vom Wiedererkennungseffekt scheint nicht mehr so gravierend zu sein (siehe auch RTL-Logo). Das ist aber ggf. auch nur meine persönliche Meinung und hat jetzt auch nur gering mit den neuen Smartwaches zu tun.

Amazfit stellt neue Smartwatches vor - GTS 3, GTR 3 und GTR 3 PRo

Diese sind ja glücklicherweise bauartbedingt von sichtbaren Herstellerlogos verschont geblieben. Neu für mich als langjähriger Nutzer von Produkten von Amazfit (bzw. dem Mutterkonzern) war auch der positive Einfluss einer Smartwatch auf mein ganzes Erscheinungsbild und Leben. Wer sich die Präsentation anschaut, wird wissen was ich meine. Da wurde in der Präsentation schon ordentlich auf den Putz gehauen, da erscheint im Vergleich so manche Apple-Präsentation als sehr zurückhaltend.

Wer Amazfit bzw. den Mutterkonzern Zepp Health (früher Huami) bisher noch nicht kennt, dieser zeichnet sich auch verantwortlich für die Xiaomi (Mi) Band-Produkte. Daher wurden die ersten Amazfit-Produkte auch gerne mit dem Zusatz „Xiaomi“ von manchem Händler verkauft. Xiaomi gehört zwar zu den Investoren von Zepp Health bzw. früher Huami und hat viele der Xiaomi-Fitnessbänder und Smartwatches dort produzieren lassen, es gibt aber noch andere Investoren. Die Produkte von Amazfit überzeugen meist mit einer sehr guten Verarbeitungsqualität, schöner Optik und toller Technik zu einem vergleichsweise günstigen Preis. In Sachen Genauigkeit bei Gesundheitsdaten und GPS gab es aber immer wieder durchaus berechtigte Kritik. Das sind Punkte die man jetzt mit der gestern vorgestellten dritten Generation deutlich verbessern möchte. Die Smartwatches von Amazfit sind sowohl für Smartphones mit iOS als auch Android geeignet. Natürlich funktionieren diese auch ohne Smartphone in Sachen Sportaufzeichnung, Gesundheitstracking, GPS und Co. Für alle Onlinefunktionen ist aber eine Verbindung zum Smartphone erforderlich.

Bei Amazfit gibt es runde Smartwatches mit der Bezeichnung „GTR“ (für round/rund)  und „GTS“ (für square/eckig). Die runden Varianten erinnern natürlich mehr an klassische Armbanduhren und machen sich mit einem analogen Zifferblatt optisch sehr gut. Ich persönlich bevorzuge die eckige Variante, da die Anzeige von Nachrichten und Co. aus meiner Sicht einfach besser auf einem eckigen Display gelingen. Auch bei der jetzt vorgestellten dritten Generation hat die GTS 3 alleine anhand der Pixeldichte und Displaygröße mit 341 ppi (1.75 Zoll) die Nase vorn, wobei die anderen Modelle mit 331 ppi (GTS 3 Pro – 1.45 Zoll) und 326 ppi (GTS 3 – 1.39 Zoll) zumindest in Sachen Pixeldichte nur gering dahinter liegen. Beim Verhältnis zwischen Gehäuse und Displaygröße (Screen-to-Body-Ratio) liegt die eckige Variante GTS 3 mit 72,4% vor der GTR 3 (66%) und auch der GTR 3 Pro (70,6%). Bei der GTR 3 versucht man den größeren Rand durch die festen Stundenstriche auf dem Displayrahmen auszugleichen, was auch durchaus gut gelingt. Bei der GTR 3 Pro fallen diese Striche weg. In Sachen Gewicht schlägt die GTS 3 (24,4g) die anderen Modelle ebenfalls, die beide jeweils 32 Gramm auf die Waage bringen (das aber nicht ohne Grund).

Amazfit GTS 3, GTR 3, GTS 3 Pro im optischen Vergleich

Wer jetzt denkt, dann ist die eckige Variante ja überall besser, dem ist nicht so. Neben den unterschiedlichen Vorlieben in Sachen Form, haben auch die runden Modell ihre Vorteile. Da wäre als wichtigster Punkt der Akku zu nennen. Die GTS 3 und 3 Pro haben einen 450 mAh-Akku und die eckige GTS 3 hat „nur“ 250 mAh. Die GTS 3 soll bei durchschnittlicher Nutzung mit dem kleineren Akku bis zu 12 Tage durchhalten, die GTR 3 bis zu 21 Tage und die GTR 3 Pro bis zu 12 Tage. Die GTR 3 Pro verfügt im Gegensatz zu den anderen Modellen über einen internen Speicher für Musik (2,3 GB), WLAN und einen internen Lautsprecher. Diese zusätzlichen Funktionen erklären die kürzeren Laufzeiten im Gegensatz zur GTR 3 ohne Pro. Insgesamt sind das alles aber sehr gute und mehr als ausreichende Laufzeiten für Normalanwender. Bei intensiver Nutzung z. B. von GPS verkürzt sich natürlich ggf. die Laufzeit deutlich. Aber die meisten sollten auf jeden Fall mehrere Tage oder sogar eine Woche und mehr ohne Aufladen auskommen. Darauf wurde in der oben verlinkten Präsentation auch noch mal explizit hingewiesen, auch im Vergleich zur Apple Watch und Samsung Galaxy Watch. Man habe mit dem jetzt Zepp OS genannten Betriebssystem bewusst kein überladenes Smartphone-Betriebssystem gewählt, sondern ein Leichtgewicht speziell für Smartwatches, wodurch solch lange Laufzeiten möglich sind.

Was ist neu bei GTR 3 Pro, der GTR 3 und der GTS 3

Die GTR 3 Pro setzt sich von den anderen Modellen durch Speicher für Musik (2,3 GB), WLAN und einen internen Lautsprecher ab. Letzter kann auch fürs Telefonieren oder Rückmeldungen von Alexa hilfreich sein. Einen Kopfhörer zum Musikhören kann man natürlich dann hier auch koppeln. WLAN dient zur Übertragung der Musik auf den internen Speicher. Diese Features gab es zuletzt auch bei der Amazfit GTS 2. Wer also von einer GTS 2 umsteigt und nicht zur runden GTR 3 Pro greifen will, muss mit dem Verlust dieser vorher vorhandenen Funktionen leben können. Dafür steigt die Akkulaufzeit entsprechend.

Alexa ist jetzt bei allen Geräten verfügbar und ohne Internetverbindung soll ein Offline-Assistent zumindest grundlegende Befehle per Sprache entgegen nehmen. Neu ist die klassische Navigationskrone inkl. haptischem Feedback bei der 3. Generation von Amazfit. Diese reagiert jetzt nicht nur auf ein Drücken, sondern kann auch per Drehen durch die Menüs navigieren. Das ist durchaus praktisch, da man mit dem Finger auf einem vergleichsweise kleinen Screen möglicherweise nicht immer alles sieht. Die GTR 3 (Pro) verfügt über zwei seitliche Bedienelemente, die GTS 3 hat noch die eine Krone, jetzt aber eben auch drehbar. Im Gegensatz zum Vorgänger GTS 2 (e) ist der seitliche Schutz der Krone deutlich kleiner geworden, was mir persönlich besser gefällt.

Vergleichstabelle - Features und technische Daten - Amazfit GTS 3, GTR 3, GTR 3 Pro

Ansonsten sind die Gesundheitsmessungen (Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung, Stresslevel und Atemfrequenz) dank einem neuen biometrischen Sensor (BioTracker 3.0) wohl akkurater und schneller. Die Atemfrequenz ist dabei ganz neu. Der einfach zu überblickende Gesundheitsscore PAI steht natürlich weiter zur Verfügung, genau wie die Schlafüberwachung. Welche aber jetzt wohl mit der Atemüberwachung weitere Optionen bekommt. Ein Zifferblatt auf der Produktseite lässt auch vermuten, dass man endlich die Schlafinfos auch ohne Smartphone und App anzeigen kann. Die Herzfrequenz kann ganztägig (auch im Schlaf) und sogar beim Schwimmen überwacht werden. Bei unnormaler Herzfrequenz soll entsprechend gewarnt werden. Man soll mit einem Tippen dann auch alle Gesundheitsdaten auf einmal in rund 45 Sekunden messen können und nicht mehrere Einzelpunkte starten müssen.

Über 100 bzw. 150 (GTR 3 Pro) verschiedene und zum Teil dynamische Zifferblätter (Watchfaces) inkl. Always-On Anzeigen stehen direkt vom Anbieter zur Verfügung. Weitere wird man auch über externe Tools und Apps installieren können, dazu stellt Amazfit sogar entsprechende Entwicklertools zur Verfügung. Lt. der Pressemitteilung wird dieses Entwickler-Kit inkl. Watchface-Editor für die GTS 3 & GTR 3 auch für normale Nutzer zur Verfügung stehen und nicht nur für professionelle Entwickler. Ein guter und richtiger Schritt, wenn man sieht wie viele gute Ziffernblätter da von externen Hobby-Entwicklern und -Designer bereits in der Vergangenheit erstellt wurden.

Von Besitzern z. B. einer Apple Watch hört man oft, dass die Amazfit-Uhren keine „richtigen“ Smartwatches sind. Da es dort eben keine richtige Apps wie WhatsApp usw. gäbe. Das ist nicht ganz falsch, natürlich gibt es an Apps mehr Auswahl als bei Amazfit und die Apple Watch ist natürlich in Sachen Prozessor deutlich leistungsfähiger aber eben auch deutlich teurer. Hier möchte Amazfit mit seinem Betriebssystem Zepp OS aber zukünftig weiter ausbauen. Es gab schon einfache Apps für Timer, Kompass, Handy finden usw., diese sollen wohl weiter ausgebaut werden. Auch externe Anbieter sollen wohl Apps veröffentlichen können, da wären so Sachen wie Smart Home-Steuerung, Kamera-Steuerung usw. machbar. GoPro und die Steuerung der Kameras per Uhr wurde da als ein konkretes Beispiel genannt.

In Sachen Sport sind es jetzt mit bis zu 150 Aktivitäten noch deutlich mehr Dinge, die überwacht werden können. Acht beliebte Sportarten wie Outdoor-Laufen, Laufband, Gehen, Indoor-Gehen, Outdoor-Radfahren, Beckenschwimmern und die Nutzung von Rudergerät und Crosstrainer sollen durch einen neuen Algorithmus namens ExerSense sogar automatisch erkannt werden. Mit einem neuen Modi soll man auch gegen sich selber, also frühere Aufzeichnungen antreten können. Das soll die Motivation zur Verbesserung erhöhen. Die neuen Modelle sind natürlich wasserdicht bis zu 50m (5 ATM).

In Sachen GPS bzw. Standorttracking soll es durch insgesamt fünf unterstütze Satellitensysteme (GPS, GLONASS, Galileo, BDS und QZSS) deutlich genauer zugehen als bei vorherigen Modellen. Während man beim eigenen Logo mehr Farbe ins Spiel bringen will, sind die unterschiedlichen Farben der neuen Modelle und Armbänder eher sehr zurückhaltend. Letztere kann man aber natürlich austauschen.

Die UVP liegt bei 149,90 € für GTS 3 und GTR 3 und 199,90 € für die GTR 3 Pro. Vorbestellen könnt Ihr die neuen Modelle sofort im offiziellen deutschen Amazfit-Store und erhaltet aktuell für kurze Zeit sogar eine einfache Amazfit Neo (Wert ca. 25 €) gratis dazu (muss mit in den Warenkorb gelegt werden – siehe Hinweise im Shop).  Ausgeliefert werden die neuen Modelle GTS 3, GTR 3 und GTR 3 Pro ab 25. Oktober. Im Amazfit-Store bei amazon.de gibt es die neuen Modelle aktuell noch nicht, dort ist auch noch das alte Logo zu sehen. (Update 13.10.21: Mittlerweile wurde das neue Logo auch bei Amazon eingefügt. Auffindbar sind bisher aber nur die Modelle GTR 3 und GTR 3 Pro. Angeblich liefert Amazon lt. Produktseite die GTR 3 auch sofort aus.)

In anderen Shops und Preisvergleichen ist aktuell auch noch nichts zu finden. Wahrscheinlich ist der Vorverkauf erstmal exklusiv im Amazfit-Store oder die anderen Händler haben die Produkte heute einfach noch nicht gelistet. Das dürfte sich sicher in den nächsten Tagen ändern.

Erster Eindruck

Ich selber nutze noch eine Amazfit GTS der ersten Generation in Verbindung mit Android und diese verrichtet immer noch einwandfrei ihren Dienst. Meine bessere Hälfte nutzt mittlerweile eine Amazfit GTS 2e und da bin ich auf ein paar Features wie Alexa, mehr installierte Zifferblätter gleichzeitig usw. schon etwas neidisch. Und ja in Sachen GPS ist es nicht immer wirklich genau und manchmal langsam zugegangen und auch das Gesundheitstracking war nicht so genau wie bei anderen Smartwatches. Wenn an den Punkten jetzt optimiert wurde, dann ist das auf jeden Fall ein guter Schritt nach vorne.

Mein Favorit ist die GTS 3 weil ich einfach eckig bevorzuge. Musik auf der Uhr selbst benötige ich nicht, daher ist der Speicher und WLAN (zur Übertragung von Musik) für mich uninteressant. Ja, der Lautsprecher der GTS Pro 3 ist schon nett für Alexa oder ggf. auch mal fürs Telefonieren. Wenn es eine GTS 3 Pro gäbe (also eckige Pro), dann käme ich vermutlich ins Überlegen, ob ich 50 € mehr investiere. Da es die Pro 3 aber nur in rund gibt, erledigt sich die Frage zumindest aktuell.

Mehr Zifferblätter und Sportmodi können auch nicht schaden, wobei da z. B. auch „Karten- und Brettspiele“ gelistet sind. Wenn die automatische Erkennung von Laufen, Fahrradfahren zuverlässig funktioniert, wäre das auch ein großer Vorteil. Aktuell vergisst man schon mal die Aktivierung und zeichnet dann nur Teile seiner Aktivitäten aus. Die Bedienung per Krone würde ich jetzt ungetestet auch mal als Mehrwert ansehen. Preislich passt er für mich auch noch. Mir wären natürlich 129 € ohne die aktuelle Zugabe (Amazfit Neo) während der Vorbestellungsphase lieber gewesen, da ich für die Zugabe keine Verwendung habe. Und in ein paar Wochen dürfte es dann auch erste reduzierte Preise geben.

Aber ich finde immer noch, dass es aus Preis-/Leistungssicht immer noch unschlagbar gut ist. Allerdings bin ich kein Sportler und kann damit leben, wenn Daten nicht so 100% genau sind oder das GPS mal daneben liegt oder was länger braucht. Für andere kann das natürlich essentiell sein und daher andere, teurere Smartwatches mehr Sinn machen. Wer ohne Smartphone mit seiner Smartwatch telefonieren will oder WhatsApp empfangen will, der muss zu anderen Lösungen greifen.

Aber vielleicht wird die Differenz mit den neuen Gesundheitssensoren und der optimierten GPS-Unterstützung nun wirklich deutlich besser. Leider ist immer noch nichts in Sachen Emojis zu sehen. Wenn das Gegenüber gerne damit arbeitet oder vielleicht auch ausschließlich, dann sind die Hinweise auf der Uhr nur begrenzt hilfreich. Daran könnte man zumindest für Standard-Emojis mal arbeiten. In der Ankündigung der neuen Modelle war dazu leider nichts zu hören. Auch die App könnte man sicher noch verbessern. Ich komme damit zurecht, allerdings sind einige Anzeigen einfach manchmal unlogisch. Das liegt für mein Empfinden oft auch an einzelnen schlechten Übersetzungen oder auch an schlechter Farbwahl in der Darstellung. So wird in Sachen Körperpunktzahlen gerne mal ein zu hoher Fettanteil oder Übergewicht grafisch grün dargestellt. Aus meiner Sicht nicht die richtige Farbe. Bei anderen Daten ist „Normal“ mal dunkelblau und mal türkis. Da fehlt es manchmal an Liebe zum Detail. Vielleicht bessert sich das auch in der neuesten App, welche mit den neuen Modellen erscheint. Wir hatten bisher noch keine Zeit die neue Beta von Zepp-App zu testen.

Ich denke ich werde auf jeden Fall mal investieren und meine Amazfit GTS der ersten Generation mit einer GTS 3 ersetzen, alleine schon weil die bessere Hälfte eine GTS 2e mit mehr Funktionen hat 😉 . Es sind für mich einfach sinnvolle Verbesserungen, die eine neue Investition und ein Upgrade rechtfertigen. Und was denkt Ihr über die neuen Modelle? Schreibt mir gerne Eure Meinungen oder Erfahrungen in die Kommentare unten.

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Author: Guido

Im Alter von 9 Jahren begann alles mit dem ZX-81 und TI-99/4A. 1981/82 ging es teilweise parallel weiter mit dem Commodore VC-20 und C64. Letzterer konnte mich für viele Jahre in seinen Bann ziehen. Danach ging der übliche Weg - mit kurzen Umwegen über Schneider CPC, Amiga - zum PC (286er mit 5 1/4 Zoll Festplatte). Auch die erste Konsole war 1978/79 die Philips G7000. Auch gesurft wurde schon vor dem heutigen Internet mit Akustikkoppler oder Modem. Seit dem interessiert mich alles was mit Computer, Internet, Software, Konsolen, Betriebssystemen, Smartphones, Tablets usw. zu tun hat.

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