Amazon Echo Show: Alexa-Gerät mit 7 Zoll Touchscreen und Kamera für Videotelefonie

Bereits Ende April überraschte Amazon mit Echo Look, einer Fashion-Kamera inkl. Stilberatung. Davon hatte man bereits vor der Veröffentlichung Bilder gesehen, da gingen aber die meisten von einer Überwachungskamera in Sachen Smart Home aus. In den letzten Tagen gab es nun erneut verschiedene Fotos eines neuen Gerätes mit integriertem Touchscreen und einer Kamera. Als Arbeitstitel trug es den Namen Amazon Knight und wurde soeben offiziell als Amazon Echo Show vorgestellt. Der Preis liegt bei 230 US-Dollar und derzeit kann der Echo Show nur in den USA vorbestellt werden. Wer zwei Geräte kauft, kann mit einem Gutschein 100 US-Dollar sparen. Die Auslieferung dort soll dann ab Ende Juni (28. Juni) erfolgen. Das Gerät gibt es in Schwarz und Weiß (wobei nur der Rahmen dann Weiß ist).Amazon Echo Show - Echo mit Bildschirm und Kamera für Videotelefonie

Ob und wann das Gerät nach Deutschland kommt, ist derzeit noch unbekannt. Ein zusätzlicher Bildschirm kann natürlich vorteilhaft sein, da gewisse Informationen in Text- und Bildform besser dargestellt bzw. erfasst werden können. Häufiges Beispiel sind hier z. B. Wetterinformationen. Als weiterer Vorteil wird z. B. die Ausgabe von Songtexten zur laufenden Musik aufgezählt. Auch Videos kann der Echo Show anzeigen, damit sind z. B. Videos von YouTube gemeint oder auch der Livestream Eurer Smart Home-Kamera vom Hauseingang oder einer geeigneten Babycam. Zumindest im unten eingebetteten Video wird auch Amazon Video als mögliche Quelle genannt. Durch die verbaute Kamera ist auch Videotelefonie möglich. Allerdings nur mit anderen Besitzern eines Amazon Echo Show oder Personen, die zumindest die Alexa-App auf einem geeigneten Gerät installiert haben. Der Annehmende kann natürlich auch ohne Video den Anruf entgegennehmen, wenn es gerade mit Video unpassend wäre. Alternativ soll man auch Nachrichten verschicken können. Eure bei Prime Photos hinterlegten Bilder lassen sich natürlich auch anzeigen.

(Update: Die älteren Amazon Echo und Echo Dot sollen zukünftig  auch die Telefonie- und Nachrichtenfunktion unterstützen. )

Amazon spricht von kraftvollem und raumfüllendem Klang mit Dolby-Technologie. Im Echo Show sind sogar 8 Mikrofone verbaut um Eure Spracheingaben optimal zur erkennen. Das ist noch mal ein Mikrofon mehr als bei Amazon Echo oder Echo Dot. An der Oberseite gibt es drei Tasten. Über zwei könnt Ihr die Lautstärke auch ohne Spracheingabe regeln und mit der dritten Taste kann man die Mikrofone abschalten. Der Amazon Echo Show wiegt rund 1170 g (Amazon Echo 1064 g) und die Abmessungen sind 187 mm x 187 mm x 90 mm. Über dem 7″ Touchdisplay ist eine 5 MP Kamera für die Videotelefonie verbaut. Als Prozessor kommt ein Intel Atom x5-Z8350 zum Einsatz.

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Durch das letzte Update für die Fire TV-Geräte  gibt es Alexa auch dort bereits. Auch hier kann der Bildschirm bei Wetterinformationen oder längeren Texten vorteilhaft sein. Einige Dinge wie Erweiterungen per Skills oder der Timer funktionieren auf dem Fire TV oder Fire TV Stick zumindest derzeit noch nicht vollständig. Manche Dinge werden auch uninteressant durch den Bildschirm, wenn z. B. bei kleinen Spielchen das Ergebnis durch den Text auf dem Bildschirm zu früh offenbart wird. Man darf bei den Fire TVs auch nicht vergessen, dass diese gerade eingeschaltet sein müssen und man per Fernbedienung oder App seine Fragen oder Befehle einsprechen muss. Das ist was völlig anderes als einfach ein den Raum zu fragen oder einen Befehl zu sprechen. Daher kann die Funktion auf den Fire TVs auch keinen Echo oder Echo Show ersetzen.

Grundsätzlich sind weitere Geräte in der Echo-Familie zu begrüßen, meiner persönlichen Meinung nach, geht das aber alles zu schnell und erscheint auch nicht wirklich immer durchdacht. Viele verschiedene Geräte mit unterschiedlichen Möglichkeiten führen unweigerlich zu Problemen. Entwickler von Skills müssen dann zukünftig unterschiedliche Ausgabemöglichkeiten berücksichtigen. Skills die dann einen Bildschirm erfordern, müssen für die Geräte ohne Bildschirm gesperrt werden. Hinzu kommt, dass Amazon sich damit auch viele neue Baustellen öffnet. Wir haben den Amazon Echo nun rund sechs Monate im Einsatz. Wir sind auch generell zufrieden, aber es gibt sowohl bei den integrierten Grundfunktionen als auch den Erweiterungen und Skills noch einiges an Verbesserungspotenzial oder Dinge, die einfach noch fehlen. Daher befürchte ich, dass die neuen Geräte der Weiterentwicklung der jetzigen Amazon Echo-Geräte (Lautsprecher ohne Kamera/Bildschirm) eher schaden.

Macht ein Echo Show in der Form überhaupt Sinn? Wäre nicht ein Fire Tablet mit entsprechenden Mikrofonen und einer Dockingstation die bessere Variante? Dadurch wäre das Gerät vielseitiger einsetzbar und sicher auch für eine größere Zielgruppe interessant. Der Amazon Echo ist die ideale Ergänzung für eine passende Smart Home-Umgebung. Natürlich ist es auch schon toll, wenn man Lampen, Steckdosen und Co. per App schalten kann, aber per Sprache wird das Ganze noch deutlich komfortabler und praktikabler. Wer eine solche Smart Home-Umgebung zuhause hat, kennt die Kosten und scheut damit auch nicht vor dem Kauf eines Amazon Echo und/oder mehrerer Echo Dot für verschiedene Räume zurück. Radio, Musik, Fragen stellen, Einkaufs- und Todo-Listen sind nette Gimmicks, aber dafür allein werden viele sich die Anschaffung genau überlegen. Wer im Smart Home-Bereich auch Kameras einsetzt, mag vielleicht auch die Option der Überwachung über den Bildschirm von Echo Show. Viele nutzen die Kameras aber zur Überwachung Ihres Zuhauses bei Abwesenheit, da macht der Echo Show weniger Sinn, außer man stellt sich noch einen ins Büro oder die Ferienwohnung.

Wie man in dem Video oben sieht, geht es viel um das Thema Familie und die Kommunikation untereinander. Für solche Zwecke war Videotelefonie schon immer eine tolle Sache und ein einfach zu bedienendes Gerät wird sicher Abnehmer finden. Die 5 MP-Kamera klingt jetzt aber erst mal nicht nach sehr guter Qualität, wobei die Auflösung des Bildschirms auch noch unklar ist. Es wird auch die Frage sein, wie der Aufnahmewinkel der Kamera ist. Ein solches Gerät stellt man ja meistens irgendwo an die Seite und nicht mitten auf einen Tisch (was wegen der Stromversorgung per Kabel auch ohne Stolperfalle kaum möglich ist). Hier muss man mal sehen, wie praktikabel das Ganze im Alltag wirklich ist. Nicht umsonst gibt es die Geräte im Doppelpack auch reduziert, denn erst mit zwei Echo Show in der Familie oder dem Freundeskreis wird es sinnvoll nutzbar in Sachen Nachrichten und Videotelefonie. Es geht zwar auch über die Alexa-App aber mit Smartphone oder Tablet kann man natürlich sowieso schon Videotelefonie ohne extra Hardware betreiben. Bleibt zu hoffen, dass Amazon die Alex-App dafür nicht zu sehr aufbläht, denn deren Start- bzw. Ladezeiten sind selbst bei guter Verbindung manchmal sehr langsam. (Update: Die älteren Amazon Echo und Echo Dot sollen zukünftig  auch die Telefonie- und Nachrichtenfunktion unterstützen. )

Derzeit ist man mit den Echo-Geräten zumindest auf dem deutschen Markt noch alleine unterwegs. Das wird sich aber im Laufe des Jahres sicher ändern. Google Home und der Invoke von Harman Kardon (mit Microsoft Cortana) bleiben sicherlich nicht die einzigen Konkurrenten. Auch Apple hat das Thema mehr als nur auf dem Schirm und wird da sicher bald mitmischen wollen.

Hoffen wir einfach mal, dass die Strategie von Amazon mit den verschiedenen Geräten und Funktionen in so kurzer Zeit nicht nach hinten losgeht.

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Author: Guido

Im Alter von 9 Jahren begann alles mit dem ZX-81 und TI-99/4A. 1981/82 ging es teilweise parallel weiter mit dem Commodore VC-20 und C64. Letzterer konnte mich für viele Jahre in seinen Bann ziehen. Danach ging der übliche Weg - mit kurzen Umwegen über Schneider CPC, Amiga - zum PC (286er mit 5 1/4 Zoll Festplatte). Auch die erste Konsole war 1978/79 die Philips G7000. Auch gesurft wurde schon vor dem heutigen Internet mit Akustikkoppler oder Modem. Seit dem interessiert mich alles was mit Computer, Internet, Software, Konsolen, Betriebssystemen, Smartphones, Tablets usw. zu tun hat.

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