AVM: FRITZ!Box 7530 AX mit Wi-Fi 6 offiziell vorgestellt – Verkaufsstart im November
Heute hat AVM mit der FRITZ!Box 7530 AX den ersten DSL-Router mit Wi-Fi 6 bzw. WLAN AX vorgestellt. Die erste FRITZ!Box mit dem neusten WLAN-Standard war die bereits Anfang des Jahres veröffentlichte FRITZ!Box 6660 Cable, welche sich aber eben an Kunden mit Internet über einen Kabelanschluss richtet. Jetzt kommen auf Wunsch auch Nutzer mit einen DSL-Anschluss in den Genuss des neusten WLAN-Standards. Im Gegensatz zur zuvor erwähnten FRITZ!Box 6660 Cable kommt die FRITZ!Box 7530 AX ohne einen 2,5 Gigabit-Anschluss. Ansonsten bekommt man die gewohnte Ausstattung für DSL-Anschlüsse (mit Supervectoring 35b), vier Gigabit-LAN-Ports und DECT-Basis. Die kompakte FRITZ!Box 7530 AX (Höhe, Breite, Tiefe: 208 x 150 x 37 mm) hat lt. Angaben einen USB-Anschluss für Drucker und Speicher (NAS). Leider wird AVM in der Pressemitteilung nicht genauer, ob es sich um einen USB 2.0 oder 3.0-Anschluss handelt. Wer diesen nutzt, sollte das vor dem Kauf dann noch mal verifizieren. Da aber die „alte“ bzw. „normale“ FRITZ!Box 7530 ohne den Zusatz AX auch auf USB 3.0 setzt, sollte das hier wohl auch so sein.
Wi-Fi 6 (WLAN AX) ist bei dem Modell mit bis zu 1.800 MBit/s bei 5 GHz (3×3) und 600 MBit/s bei 2.4 GHz (2×2) verfügbar. Wie sich der neue Standard in der Praxis schlägt, muss sich erst noch zeigen. Rein von den (theoretischen) Mbit-Angaben sind die Unterschiede zu einer FRITZ!Box 7590 ohne „AX“ jetzt nicht automatisch überzeugend. Die 7590 spricht von 4 x 4 WLAN AC + N mit Multi-User MIMO (bis 1.733 MBit/s brutto, 5 GHz) und N (bis 800 MBit/s brutto, 2,4 GHz). Die Beschreibung „Der WLAN-Standard Wi-Fi 6 ermöglicht neben höheren Datenraten und besseren Reaktionszeiten vor allem die zeitgleiche Nutzung von vielen Geräten in der gleichen WLAN-Umgebung“ wurde auch schon bei früheren Standards genutzt und sagt jetzt nicht so viel aus. Hier muss man in der Praxis schauen, wie sich die neue FRITZ!Box da schlägt. Entscheidend sind hier natürlich auch entsprechende Endgeräte, welche bereits WLAN AX unterstützen. Da dürften in den meisten Haushalten wenn überhaupt nur wenige Geräte vorhanden sein. Und viele werden (wie wir) in letzter Zeit ggf. in die neueren WLAN-Repeater von AVM investiert haben, welche den neusten Standard nicht unterstützen.
Die Highlights und technischen Details der FRITZ!Box 7530 AX im Überblick:
- Läuft an allen DSL-Anschlüssen und unterstützt VDSL mit Supervectoring 35b
- Wi-Fi 6 (WLAN AX) mit bis zu 1.800 MBit/s bei 5 GHz (3×3) und 600 MBit/s bei 2.4 GHz (2×2)
- Unterstützt alle WLAN-Vorgängergenerationen
- Vier Gigabit-LAN-Ports
- Ein USB-Anschluss für Drucker und Speicher (NAS)
- Telefonanlage für DECT-, IP- und analoge Telefone sowie bis zu 5 integrierte Anrufbeantworter
- DECT-Basis für bis zu 6 Telefone und Smart-Home-Anwendungen
- FRITZ!OS: mit Kindersicherung, Mediaserver, FRITZ!NAS, WLAN-Gastzugang, MyFRITZ! u. v. m.
- Apps wie FRITZ!App Fon, FRITZ!App WLAN oder FRITZ!App Smart Home ergänzen den Komfort
- Automatische Updates
- Handliches Format: Höhe, Breite, Tiefe: 208 x 150 x 37mm
- Stromverbrauch: ca. 6 Watt im Standby
- 5 Jahre Herstellergarantie
- Ab November 2020 verfügbar, 169 Euro (UVP)
Klar, die AVM 7530 AX ist kein neues Spitzenmodell, so richtig überzeugt mich diese persönlich aber nicht. Wenn es, wie bei vielen, um die reine Verteilung des Internetanschlusses geht, dann dürfte im Mittel bei DSL vermutlich immer noch irgendwas zwischen 50-100 Mbit bei den meisten ankommen. Da reicht in der Regel auch das derzeit noch verbreitete WLAN N oder AC. Wer intern im Heimnetzwerk viele Daten verteilt, sieht das ggf. anders. So mancher wird die DSL-Funktionalität seiner FRITZ!Box ggf. auch gar nicht nutzen und Kabel- bzw. Glasfaser per „Internet over LAN“. Neue Glasfasermodelle mit den Bezeichnungen AVM FRITZ!Box 5550 und 5530 inkl. WLAN AX sind schon länger angekündigt aber eben noch nicht verfügbar.
Wir selbst setzen immer noch eine FRITZ!Box 7490 ein. Wir hatten mal eine FRITZ!Box 7590 im Test, das WLAN war rund um die FRITZ!Box auch wirklich merklich schneller. Was für uns aber uninteressant ist. Alles, was in direkter Nähe zur FRITZ!Box ist, wird natürlich verkabelt. Das geht nicht mit einem Smartphone oder Tablet, da machen 10 oder 20 Mbit/s mehr für mich aber auch keinen nennenswerten Unterschied. Ich wüsste abgesehen von Speedtests nichts, womit mein Smartphone oder Tablet wirklich von sehr hohen Datenraten profitieren würde. Für das normale Surfen, Streamen und Co. reichen auch die bisherigen WLAN-Standards. Wie gesagt, mit vorhandenen und recht neuen AVM WLAN-Repeatern, die kein AX unterstützen (was alle Lösungen von AVM derzeit nicht tun), bleibt der Vorteil auch unklar. Hier sollte sich AVM auch ggf. mal äußern, ob eine solche Kombi zumindest funktioniert und wann man mit Repeatern rechnen darf, die WLAN AX unterstützen. Der Preis von 169 € ist als offizieller Startpreis für die FRITZ!Box 7530 AX im Vergleich sicher ok. Wenn man dann aber für die flächendeckende Nutzung zukünftig noch mal in neue WLAN-Repeater investieren müsste, werden die Vorteile für die meisten nicht die Investition aufwiegen. Wer natürlich jetzt neu einsteigt, eine völlig veraltete Lösung einsetzt und noch nichts mit WLAN-Repeatern oder Mesh hat, kann das natürlich auch ganz anderes sehen. Dann kann der frühe Start mit WLAN AX natürlich für die Zukunft durchaus sinnvoll sein. Im November soll die FRITZ!Box 7530 AX verfügbar sein. Bei AVM werden solche Termine aber auch gerne mal verschoben. Achtet auf jeden Fall auf den Zusatz „AX“, denn es gibt auch eine bereits länger verfügbare FRITZ!Box 7530 ohne „AX“. Nicht verwechseln!
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