Test: Garmin nüvi 58LMT – Navigationsgerät mit lebenslangen kostenlosen Kartenupdates und Verkehrsinformationen

Heute haben wir mal wieder ein Navigationsgerät im Test, das Garmin nüvi 58LMT. In der Familie fiel der Satz: „Ich brauche ein neues Navi. Könnt Ihr bitte was passendes raussuchen?“. Machen wir natürlich gerne. Die Ansprüche an das Navi waren vor allem ein lebenslanges Kartenupdate („lebenslang“ meint hier bis zum Ende der Nutzungsdauer des Gerätes bzw. solange, bis Garmin keine Kartenupdates mehr von Drittanbietern erhält), Verkehrsmeldungen, einfache Bedienbarkeit und ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis. Da wir bisher mit den Produkten von Garmin immer sehr zufrieden waren und das Familienmitglied, das ein neues Navi suchte, bisher mit den Geräten gut klar gekommen ist, fiel unsere Wahl auf ein entsprechendes Gerät des Unternehmens: das Garmin nüvi 58LMT. Das Gerät kostet beim Hersteller selbst derzeit 169 Euro. Bei amazon.de ist es aktuell für 153,99 Euro (Stand Juni 2015) zu haben.

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Die Essential-Serie

Das ausgewählte Navigationsgerät stammt aus der Essential-Serie und ist erst im Frühjahr 2015 auf den Markt gekommen. Man findet dementsprechend noch nicht viele Testberichte dazu. In der Essential-Serie fasst Garmin quasi alle Einsteiger-Modelle zusammen. Ich würde uns jetzt nicht als Einsteiger betrachten. Die Funktionen des 58LMT reichen für unseren Bedarf aber völlig aus. In der Essential-Serie verbergen sich noch die Modelle nüvi 57LM, nüvi 57LMT, nüvi 58LMT, nüvi 67LMT, nüvi 68LMT. Die Zahlen beschreiben dabei die unterschiedlichen Zoll-Maße des Displays (5 = 5-Zoll, 6 = 6-Zoll) bzw. den Umfang des Kartenmaterials (7 = Zentraleuropa mit 22 Ländern, 8 = Gesamteuropa mit 45 Ländern). LM steht für das lebenslange Kartenupdate (LM steht vermutlich für Lifetime und Maps) und T für die Verkehrsmeldungen (T=Traffic). Garmin hebt in seiner Pressemitteilung besonders hervor, dass die Modelle dieser Serie mit Features höherpreisiger Klassen ausgestattet sind, wie realistischere Sprachhinweise und eine optionale Rückfahrkamera. Zu den Sprachhinweisen kommen wir noch. Die passende Rückfahrkamera BC 30 haben nicht mit im Test. Garmin hat sie bisher zu einem voraussichtlichen Preis von 169 Euro für den Sommer 2015 avisiert. Bei Garmin im Shop ist sie auch schon zu finden, allerdings nicht bestellbar. Bei amazon haben wir die Rückfahrkamera Wireless BC 30 noch gar nicht gefunden.

Garmin nüvi 58LMT

Nun aber zu unserem Testkandidaten. Die Verpackung enthält selbstverständlich das Navi selbst, den Saugnapf zur Befestigung an der Windschutzscheibe, ein (allerdings etwas kurzes) Kabel zum Anschluss des Navi an den PC sowie das Ladekabel für´s Auto. Das Navi selbst ist aus schwarzem Kunststoff, scheint gut verarbeitet, wirkt nicht billig und hat an der Seite einen microSD-Kartenslot als Speichererweiterung. Eine Kurzbeschreibung zur ersten Inbetriebnahme bzw. Anschluss an den PC ist in gedruckter Form dabei. Das ausführliche Handbuch gibt´s ansonsten im Internet als PDF. Meiner Meinung nach ist es auch vernünftig, auf die Papiermengen zu verzichten. Man sollte das Navi sowie vorm ersten Gebrauch an den Rechner anschließen, um etwaige Updates zu laden. Dann kann man sich die Gebrauchsanweisung auch angucken. Ich bin eher so der Typ „learning by doing“ und gucke meist erst in´s Handbuch, wenn ich mit Rumprobieren nicht mehr weiter komme.

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Okay, wir haben also das Navi ausgepackt und zuerst an den Rechner angeschlossen, um es zu aktualisieren. Am besten lädt man Garmin Express dazu auf den Rechner. Damit lässt sich das Navi einfach aktualisieren (Karten- und Systemupdates) und – wenn man möchte – auch bei Garmin registrieren. Auf dem Navi sind die Karten natürlich bereits vorinstalliert. In der Regel ist aber vor der ersten Nutzung immer ein Update nötig. Je nach der Internetgeschwindigkeit, die Euch zur Verfügung steht, kann die Aktualisierung etwas dauern.

An dieser Stelle ein paar Daten zu den Abmessungen und zur Batterielaufzeit (Herstellerangaben). Weitere technische Details findet Ihr bei Garmin selbst:

  • Abmessungen: 13,9 x 8,6 x 2,0 cm
  • Anzeigegröße: 11,1 x 6,3 cm
  • Diagonale: 12,7 cm (5 Zoll)
  • Betriebsdauer der Batterien: bis zu 2 Stunden
  • Auflösung: 480 x 272 Pixel

Viele Wege führen zum Ziel

Die Einstellung des Ziels ist denkbar einfach. Nach dem Einschalten des Navi erscheint der Verkehrshinweis, dass man auf den Strassenverkehr achten und während der Fahrt nicht mit dem Navi rumspielen soll. Dem muss man zustimmen. Der Hinweis wird immer angezeigt und kann auch nicht deaktiviert werden. Es ist zugegebenermaßen etwas nervig, allerdings aber auch sinnvoll und aus Sicht des Herstellers verständlich. Hat man zugestimmt, erscheint als nächstes das Hauptmenü mit den Hauptpunkten „Zieleingabe“ und „Karte“. Darunter befinden sich etwas kleiner die Menüpunkte „“Stopp“ (Abbruch einer laufenden Navigation), „Apps“ (damit kann man die Apps unter „Zieleingabe“ konfigurieren), „Lautstärke“ und „Einstellungen“. Unter „Einstellungen“ findet Ihr alles, was Ihr zur Individualisierung des Navis bzw. der Route benötigt. So kann man hier die Routenpräferenzen (z. B. nach Zeit, Entfernung, mit/ohne Autobahn etc.) festlegen, farbliche Veränderungen an der Karte vornehmen, Warntöne (z. B. für´s Tempolimit oder Annäherungsalarm) an und aus machen etc.

Aber zurück zur Zielauswahl. Man kann auf „Karte“ klicken und dann einen bestimmten Punkt auf der Karte auswählen, zu dem dann navigiert werden soll. Das macht z. B. Sinn, wenn man eine Adresse nicht ganz genau weiß. Neulich wollte wir zum Ufer eines Stausees. Da mussten wir erstmal nach einer Adresse googlen, die man ins Navi eingeben konnte. Mit dem nüvi 58LMT hätten wir einfach auf die Karte getippt und das Navi hätte uns den Weg gewiesen.

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Alternativ zur Karteneingabe könnt Ihr die klassischen Wege der Zieleingabe nutzen. Sprich, Ihr gebt die Adresse ein. Hier möchte ich hervorheben, dass das nüvi 58LMT jetzt die Möglichkeit eröffnet, auch ohne Eingabe eines Strassennamens zu navigieren. Bei älteren Modellen war das nicht der Fall, was uns in der Vergangenheit schon des Öfteren gestört hat. Neben der klassischen Zieleingabe könnt Ihr auch Foursquare-Ziele auswählen. Das ist besonders interessant, wenn Ihr bestimmte Ziele wie Sehenswürdigkeiten, Restaurant o.ä. sucht. Habt Ihr eine Adresse gewählt, so könnt Ihr Euch verschiedene Routen anzeigen lassen oder direkt die Navigation starten. Offenbar ist aber keine Routenauswahl möglich, wenn man auf „Nachhause“ geklickt hat. Eigentlich schade, denn auch für den besten Weg nach Hause kann es verschiedene Optionen geben, je nach Uhrzeit und Verkehrsdichte.

Garmin hat darüber hinaus im Zieleingabe-Menü noch ein paar Kurzbefehle vorgegeben, wie z. B. Tankstellen oder Parkplätze. Per Drag & Drop könnt Ihr selbst entscheiden, welche Kurzbefehle Ihr auf dem Display sehen möchtet. Ihr könnt natürlich wie bisher Eure Heimatadresse als „Nachhause“ speichern, Favoriten anlegen, Euch spezielle POI´s (Points of Interest) ansehen oder auf kürzlich aufgerufene Ziele zurückgreifen. Sämtlich Navigationsmöglichkeiten findet Ihr im Handbuch beschrieben.

Und los geht´s

Angebracht wird das Navi an der Windschutzscheibe. Man steckt es einfach in die Kugelhalterung am Saugnapf. Durch die Kugelhalterung hat man viel Freiheit in der Justierung des Navis. Das Ladekabel für den Zigarettenanzünder ist hinten am Navi angebracht. Das ist sinnvoll, da es dann etwas weniger stört, als wenn es unten am Navi angebracht ist. Allerdings bedeutet das auch, dass es eingesteckt bleiben sollte, da man während der Fahrt keine Möglichkeit hat, das Kabel einzustecken (generell während der Fahrt Finger weg vom Navi). Das Kabel sollte auch deswegen im Zigarettenanzünder angeschlossen bleiben, da nur dann der Verkehrsfunkempfänger funktioniert.

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Je nachdem, wo man sich befindet, ortet einen das Navi relativ schnell. Die Navigation erfolgt dann mit der gewohnten Präzision. Nachwievor gut finden wir den Spurassistenten, der gerade in einem Autobahnkreuz oder auf mehrspurigen Strassen immer wieder hilfreich ist. Garmin rühmt darüber hinaus seine neue Funktion „Real Directions“. Das soll heißen, dass bei den Fahranweisungen jetzt auch echte Anhaltspunkte einbezogen werden. Das Navi hat uns bei der Testfahrt auch das eine oder andere Mal dementsprechend navigiert, z. B. mit „am Stoppschild rechts“. Das ist eine hilfreiche Ergänzung, macht es aber wohl noch notwendiger, das Kartenmaterial öfters upzudaten, da sich die Gegebenheiten doch noch öfter ändern können als eine Straßenführung. Zumindest hoffen, wir, dass Garmin dies berücksichtigt.

Während der Fahrt wird unten links das Tempo angezeigt, das man gerade fährt. Verbunden damit ist ein Alarm, wenn man die erlaubte Geschwindigkeit überschreitet. Leider lässt sich hier keine Toleranzgrenze einstellen; also z. B. dass der Alarm erst bei 5 oder 10 km/h Überschreitung los geht. Man kann nur den Alarm-Ton ein- und ausschalten. Überschreitet man bei ausgeschaltetem Ton, verbleibt aber ein optisches Signal, in dem die Tempoanzeige rötlich wird. Tippt man auf die Tempoanzeige, so werden im Display alle möglichen Routeninfos angezeigt, wie z. B. Ankunftszeit, Ankunft in, Distanz etc.. Die Tempoanzeige auf dem Navigationsdisplay ist fix. D.h. man kann nicht wählen, ob man statt des Tempos lieber die Distanz oder die Ankunftszeit angezeigt bekommen möchte. Das kann man sich nur unten rechts auf dem Navigationsdisplay anzeigen lassen. Hier hätten wir uns gewünscht, dass auch die Tempoanzeige nur optional ist und man statt dessen eine andere Anzeige wählen kann, so dass z. B. Ankunftszeit und restliche Kilometer gleichzeitig zu sehen sind. Das geht aber leider nicht, was wir doch schade finden.

Positiv hervorheben möchten wir die Möglichkeit, sich verschiedene Untermenüs während der Navigation rechts im Bildschirm anzeigen zu lassen, ohne die Navigation verlassen zu müssen. Das gilt z. B. für Rastplätze, Tankstellen, Routenanpassungen etc. Auch Einstellungen, wie z. B. Helligkeit, Lautstärke etc. sind einfach auch während der Navigation vorzunehmen (natürlich nicht, während man selbst am Steuer sitzt).

Die Auflösung von 480 x 272 Pixel ist allerdings nicht viel. Wenn man bedenkt, was selbst preiswerte Smartphones heute können, besteht hier sicherlich noch Optimierungspotential. Die Bedienung des Touch-Displays funktioniert wie gewohnt bei Garmin-Geräten und ist in Ordnung.

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Fazit

Nach unserem bisherigen Eindruck ist das nüvi 58LMT eine gute Wahl. Die Benutzerführung ist einfach und selbsterklärend. Man hat schnell ein Ziel eingestellt und schon kann es losgehen. Das Navi verfügt über ein lebenslanges Kartenupdate und Verkehrsmeldungen. Das Kartenmaterial des 58LMT umfasst Gesamteuropa (45 Länder). Wer soviel Kartenmaterial nicht benötigt, kommt evtl. auch mit dem sonst baugleichen 57LMT zurecht, das 22 Länder in Zentraleuropa beinhaltet. Alle an Deutschland angrenzenden Länder sind auch hier enthalten.

Zu einem Preis von etwa 150 – 170 Euro kann man für das nüvi 58LMT bestimmt nicht meckern. Es ist schön, dass Garmin bei den Funktionen noch mehr zu gelegt hat, im Vergleich zu älteren Modellen. Die realistischeren Sprachhinweise „Real Directions“ werden es einfacher machen, sein Ziel zu finden, auch wenn man dann noch mehr auf ein regelmäßiges Update des Navis achten sollte. Der Spurassistenten fanden wir immer schon gut. Dass man sich jetzt noch mehr Hinweise / Funktionen während der Navigation einblenden lassen kann, ohne die Navigation zu unterbrechen oder die Anzeige ändern zu müssen, ist definitiv von Vorteil. Etwas schade ist die nicht verstellbare Tempoanzeige bzw. die nicht einstellbare Toleranz. Die Auflösung von 480 x 272 Pixel ist nicht viel. Selbst einfache Smartphones haben heute mehr. Ob sich Käufer eines Modells der Essential-Serie wirklich mal eine Rückfahrkamera kaufen, die genau so teuer ist, wie das Navi selbst, wage ich jetzt mal zu bezweifeln. Zumal Garmin empfiehlt, die Kamera bei einem Händler installieren zu lassen, was ggf. mit weiteren Kosten verbunden sein kann. Dass das nüvi 58LMT diese Option bietet, schadet ihm aber sicherlich nicht. Für den gesuchten Einsatzzweck sind wir zufrieden mit dem Navi und vergeben daher die Note „gut“.

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Link: Garmin nüvi 58LMT bei amazon.de (Kartenmaterial Gesamteuropa mit 45 Ländern)

Link: Garmin nüvi 57LMT bei amazon.de (Kartenmaterial Zentraleuropa mit 22 Ländern)

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Author: Ina

Irgendwann stand der erste Computer Commodore PC-1 auf meinem Schreibtisch, doch es war sehr ernüchternd. Tastenbefehle und blinkende Punkte auf einem schwarzen Bildschirm begeisterten nicht gerade. Irgendwann wurden aus den Punkte aber bunte Bilder und aus den Tastenbefehlen eine Maus. Damit war es dann um mich geschehen. Bald wurde auch mal ein Rechner aufgeschraubt und das eine oder andere Teil ausgetauscht. Inzwischen hat sich die technische Begeisterung auf alles mögliche mit und ohne Stecker ausgeweitet. Das ganze hauptsächlich getrieben, das Beste für eine konkrete Nutzung aus einem Gerät herauszuholen; getreu dem Motto „das muss doch gehen“.

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2 Kommentare

  1. @Anda: Wirklich nachvollziehen kann ich deine Kritik nicht. Das „lebenslang“ relativ ist, haben wir oben im Test geschrieben. Wie der Hersteller seine Karten ausliefert oder komprimiert ist für den Nutzer doch unerheblich. Über das kostenlose Tool des Herstellers kann das Gerät problemlos aktualisiert werden. Keine Ahnung welches Tool du da kaufen wolltest. Das Aktualisieren ist auch bei unserem Testgerät immer noch unproblematisch. Da das Kartenmaterial durch erweiterte Infos, neue Straßen usw. wächst, kann eine zusätzliche Speicherkarte nötig sein. Das ist aber auch bei anderen Herstellern der Fall, sofern man immer alle Karten/Funktionen gleichzeitig auf dem Gerät haben möchte.

  2. Kostenlose Updates Lebenslang das ich nicht lache. Das Ding ist absoluter Betrug. Last die Finger davon. Uptades sind gezipt und dafür braucht Ihr ein spezielles Programm. Kostet erstmals 48 Euros dann jedes Jahr 18 Euros. Hab diverse Zipprogramme geteste die Freeware sind nada nichts geht. Besser Ihr legt es nach zwei Jahren unter den Autoreifen wie ich mein ehemals T-T auch mit Lebenslanger Update Garantie. Selbes Chema. Nach dem Teil kauf ich mir wieder die Straßenkarte und klatsch der Alten was, wenn der Weg verkehrt ist. Nur mehr Abzocke und Betrug in der Heutigen Zeit. Ausser man geht den Illegalen Wegen nach und hackt und macht sich dabei Strafbar. Traurig aber wahr. Sonst ist die Kiste ok und würde nur Pluspunkte von mir ernten. Aber letzt endlich zählt das danach und das stößt mehr auf als unreifes Sauerkraut.

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