Microsoft: Project xCloud soll im September in den Xbox Game Pass Ultimate integriert werden – ohne Aufpreis
Was den Xbox Game Pass angeht, so hat Microsoft zumindest mich und einige Kollegen mit dem aktuellen Umfang schon längst überzeugt. Auch wenn ich fast ausschließlich auf der Xbox One X spiele und nur ab und an mal Online mit Freunden, so hab ich mir gleich den Xbox Game Pass Ultimate bis Mitte 2022 gesichert. Man hat immer was zu spielen, Xbox Live Gold ist dabei und man entdeckt Spiele für sich und andere in der Familie, die man ohne das Abo nie ausprobiert bzw. gekauft hätte. Der Erfolg des Xbox Game Pass hat nicht nur Apple oder jetzt neu auch Google darin bestärkt in Sachen Games andere Wege zu gehen als das klassische Verkaufen. Was bei Musik, Filmen, Serien, Büchern, Hörbüchern, Zeitschriften und Co. funktioniert, wird, wenn es gut gemacht ist und preislich attraktiv, auch von den Kunden angenommen. Microsoft ruht sich aber nicht aus und arbeitet schon länger an Cloud- und Streaming-Lösungen für Games. Ähnliches kennt man von Diensten wie Google Stadia oder GeForce NOW. Bei solchen Lösungen tritt die vorhandene Hardware in den Hintergrund. Es ist kein High-End-PC und auch keine Next-Gen-Konsole erforderlich um aktuelle Spiele zu spielen. Die Rechenpower ist in der Cloud und Ihr braucht im Grunde nur eine stabile und schnellere Internetverbindung und einen Bildschirm plus Controller.
Spiele auf der Xbox One kann man schon länger im lokalen Netzwerk an einen PC streamen, dies ist aber nur manchmal praktisch und die Konsole muss dafür laufen. Mit dem sogenannten Project xCloud, welches bereits eine längere Testphase durchläuft, gibt es eine Cloud-Lösung mit der man ausgewählte Xbox One-Games auf seinem Smartphone oder Tablet spielen kann. In Deutschland kann man an einem Preview-Programm teilnehmen und es mit Android-Smartphones oder Tablets testen. Unter iOS funktioniert das natürlich auch, hier gibt es aber wohl rechtliche Probleme mit Apple und dem App Store, vermutlich da Apple bei dem Vorgehen aktuell nichts verdienen könnte an dem Abo bzw. den Spielen. Daher gibt es bei uns noch keine App für iOS.
Wir haben uns das auch schon mal angeschaut und sind sehr angetan von der Lösung, obwohl diese noch in einer Testphase steckt. Einfach einen Xbox Bluetooth-Controller mit dem Smartphone verbinden und die passende Xbox Game Streaming-App installieren und los geht es. Ihr braucht eine stabile Internetverbindung mit 10 Mbit/s oder mehr. Idealerweise habt Ihr noch einen Controller-Clip, der Euer Smartphone fest mit dem Controller verbindet. Microsoft empfiehlt den PowerA Moga Mobile Gaming-Clip, welcher speziell für die Xbox-Controller gemacht wurde. Den haben wir uns auch zugelegt und er ist grundsätzlich gut. Der Halt am Controller ist perfekt und die Einstellmöglichkeiten sind gut. Die Halterung fürs Smartphone ist gut aber nicht optimal. Bei zwei Smartphones von Huawei/Honor drückt die Halterung leider auf den Power-Button, wenn man es exakt mittig einsetzt. Man kann das Smartphone etwas seitlich verschieben und dann geht es auch, wäre aber schöner, wenn die Halterung fürs Handy da flexibler bzgl. der Haltepunkte wäre. Was leider völlig fehlt, ist ein Ständer mit dem man den Xbox Controller inkl. Smartphone auf dem Tisch abstellen kann. Leider klappt die Konstruktion des PowerA Moga Mobile Gaming-Clip ohne einen solchen Halter direkt nach hinten um. Mit einem kleinen ausklappbaren Ständer, könnte man sonst die Hände etwas entspannen, wenn man gerade Zwischenszenen schaut.
Es ist beeindruckend wie qualitativ gut, schnell und flüssig Project xCloud funktioniert. Wobei zumindest mich persönlich die Nutzung auf einen Smartphone mehr über die Technik staunen lässt, als dass es für mich wirklich einen dauerhaften Nutzen hätte. Mit einem größeren Tablet wäre das vielleicht schon was anderes. Klasse ist natürlich auch der Verzicht auf lange Downloads und Installationen, so kann man sich zumindest sehr schnell mal ein Bild von einem Spiel machen, ohne gleich etliche Gigabyte an Daten herunterzuladen. Wirklich spannend wären für mich aber andere Geräte. Da die Hardware keine große Rolle mehr spielt, könnte das auch auf einem einfacheren Notebook funktionieren, einem Fire TV (Stick) oder direkt als App auf einem Fernseher. Dann könnte man seine Konsole im Grunde mit in Urlaub nehmen, ohne wirklich die Konsole und Zubehör herum zu schleppen. Wenn der Fernseher, an dem die Konsole regulär angeschlossen ist, belegt ist, kann man einfach an einen anderen Fernseher ausweichen und nimmt nur seinen Controller oder vielleicht noch einen Streaming Stick mit. Auch das Zocken bei Freunden ohne Konsole wird dann leichter. Das wären für mich richtig gute Mehrwerte.
Ein Mehrwert, dies soll Project xCloud auch werden. Denn zumindest aktuell scheint Microsoft keine separate Vermarktung des Dienstes zu planen. Laut einem Interview von The Verge mit dem Xbox-Chef Phil Spencer, soll der Dienst in den Xbox Game Pass Ultimate integriert werden. Der Preis soll sich dadurch auch nicht ändern. Mit August / September spricht man sogar schon von einem ziemlich konkreten und sehr kurzfristigen Zeitpunkt, wann es in einer ersten Ausbaustufe soweit sein soll. Ob Project xCloud, für welches man gerade einen neuen und finalen Namen sucht, auch gleich im September in Deutschland startet, ist unklar. Vermutlich müssen wir etwas länger warten. Auf welchen Geräten es dann verfügbar gemacht wird, steht auch noch nicht ganz fest. Zumindest haben mobile Plattformen im Moment den Vorrang. In Sachen Spielen wird man sich erstmal an den Games orientieren, die bereits im Xbox Game Pass enthalten sind. Es ist aber durchaus möglich, dass später weitere Titel außerhalb des Xbox Game Pass auch auf diesem Weg zugänglich gemacht werden. In dem Thema steckt sehr viel Potential für die Zukunft. Internetverbindungen werden immer schneller und Cloud-Lösungen immer effektiver. Klar, die Gaming-PCs und Konsolen werden trotzdem nicht so schnell verschwinden, gerade ambitionierte Multiplayer-Spieler werden darin zumindest zeitnah keine Alternative sehen, da hier jede Millisekunde zählt, um erfolgreich zu spielen. Aber für viele Singleplayer könnte die Cloud-Lösung schnell zur Normalität werden. Für das Spielevergnügen in 4K UHD sind die meisten Haushalte noch lange nicht bereit und daher haben neue Konsolen und Gaming-PCs natürlich noch nicht ausgedient. Und wenn sich die unterstützten Geräte erweitern, könnte man sogar Menschen wieder bzw. neu für Spiele begeistern, die weder einen Gaming-PC noch eine Konsole haben. Denn im Grunde könnte jeder dann irgendwann einfach auf einem vorhandenen Fernseher loslegen ohne für viel Geld erst Gaming-PC oder Konsole kaufen zu müssen.
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